Reform der Aufstiegsregelung zur 3. Liga: FSV-Trainer Rico Schmitt bezieht Stellung

Rico Schmitt, einstiger Coach von Kickers Offenbach, Hallescher FC, VfR Aalen, Carl Zeiss Jena und SV Meppen, hat in seiner Trainerkarriere zahlreiche Stationen durchlaufen. Als aktueller Verantwortlicher des FSV Zwickau betrifft ihn die geplante Neustrukturierung der Regionalliga und die damit verbundene Anpassung der Aufstiegsregelung zur 3. Liga unmittelbar.

Notwendigkeit einer Reform: Ein überfälliges Thema

Die Diskussion über die Reform des Aufstiegsmodus ist nicht neu, doch Schmitt hält sie für längst überfällig. Er begrüßt die Initiative der ostdeutschen Vereine ausdrücklich, betont jedoch, dass eine solche Veränderung nur unter Einbindung des DFB und der DFL sinnvoll sei.

Die aktuelle Regelung sieht vor, dass nicht alle Regionalliga-Meister automatisch in die 3. Liga aufsteigen. Stattdessen müssen einige über Relegationsspiele den Aufstieg erst erkämpfen – ein System, das aus Sicht vieler Beteiligter unfair ist. Schmitt kann dies aus eigener Erfahrung bestätigen: 2015 führte er Kickers Offenbach zur Meisterschaft in der Regionalliga Südwest, scheiterte jedoch in der Relegation an Magdeburg. Seiner Meinung nach sollten die jeweiligen Staffelsieger ohne Umwege aufsteigen.

Mehr Teams in den Profiligen: Ein Modell mit Zukunft?

Ein weiterer Vorschlag, den Schmitt unterstützt, ist die Aufstockung der Profiligen. Während in anderen europäischen Top-Ligen 20 Mannschaften pro Liga spielen, umfasst die Bundesliga weiterhin nur 18 Teams. Eine Erweiterung auf 20 Vereine – sowohl in der 1. als auch in der 2. Bundesliga – könnte aus seiner Sicht mehr Fairness und Chancengleichheit im deutschen Fußball bringen.

Auch für die 3. Liga wird eine Aufstockung diskutiert: Eine der vorgeschlagenen Lösungen sieht vor, die Teilnehmerzahl auf 22 Teams zu erhöhen. Damit könnten mehr Regionalligisten direkt aufsteigen, ohne den Umweg über die Relegation nehmen zu müssen.

Keine U23-Teams in der 3. Liga?

Ein weiterer Aspekt der Reformdebatte betrifft die zweite Mannschaften der Profiklubs. In dem von den NOFV-Klubs angeregten Modell sollen U23-Teams künftig in einer eigenen Liga spielen, um die Durchlässigkeit für ambitionierte Regionalligisten zu erhöhen. Schmitt spricht sich klar für diese Änderung aus. Er argumentiert, dass zweite Mannschaften wertvolle Startplätze belegen und nicht den gleichen Druck wie traditionelle Drittligisten haben. Talente aus den Nachwuchsteams würden oft erst in Traditionsvereinen wie Zwickau oder Essen mit dem realen Wettkampfdruck und der Erwartungshaltung eines großen Publikums konfrontiert.

Fazit: Reform als Chance für den deutschen Fußball

Die angestoßene Diskussion um die Neustrukturierung der Regionalliga und die Anpassung des Aufstiegsmodus zur 3. Liga trifft auf breite Unterstützung. Trainer wie Rico Schmitt sehen darin eine längst überfällige Maßnahme zur Stärkung der Wettbewerbsintegrität. Die Einführung einer eigenständigen Liga für U23-Teams sowie die Aufstockung der oberen Ligen könnten die Strukturen im deutschen Fußball nachhaltig verbessern. Ob und wann diese Änderungen tatsächlich umgesetzt werden, bleibt abzuwarten – doch der Reformdruck wächst.