Nach der 0:2-Niederlage bei Hertha BSC II herrschte beim Chemnitzer FC spürbare Ernüchterung. Es war bereits die fünfte Pleite der laufenden Regionalliga-Saison – und erneut offenbarte die Mannschaft Schwächen in beiden Strafräumen. Mit 15 Punkten aus zwölf Spielen hinken die Himmelblauen ihren eigenen Erwartungen deutlich hinterher.
Sportdirektor Chris Löwe zeigte sich nach dem Spiel in Berlin selbstkritisch und deutlich: Seine Mannschaft habe „in beiden Strafräumen nicht gut genug“ agiert. Zu einfache Gegentore und mangelnde Chancenverwertung hätten den Unterschied gemacht. „Wir hatten Möglichkeiten, selbst zwei Treffer zu erzielen. Aber wir machen die Dinger einfach nicht rein“, so der frühere Bundesliga-Profi.
Die Bilanz spricht eine klare Sprache: Seit dem 3:0-Heimsieg gegen den Halleschen FC am 17. September kassierte der CFC in vier Ligapartien jeweils zwei Gegentore – und blieb nun erstmals in dieser Saison ohne eigenen Treffer.
Trotzdem sah Löwe einen leichten Aufwärtstrend im Vergleich zum 2:2 gegen Eilenburg: „Wir hatten fünf, sechs gute Möglichkeiten. Aber aktuell fehlt uns die Stabilität, um auch mal ein 0:0 mitzunehmen. Das ist für alle Beteiligten ernüchternd.“
Der Sportdirektor machte aber auch klar, dass die Situation kein Grund für Pessimismus sei: „Wir stecken in einer schwierigen Phase, das ist offensichtlich. Der Weg ist länger und steiniger, als viele dachten. Jetzt gilt es, zusammenzuhalten und am Samstag eine Reaktion zu zeigen.“
Dann empfängt der CFC das Schlusslicht Hertha 03 Zehlendorf, das zuletzt mit einem Überraschungssieg gegen den BFC Dynamo aufhorchen ließ. Ein Pflichtsieg für die ambitionierten Sachsen, wenn sie den Anschluss an die obere Tabellenhälfte nicht endgültig verlieren wollen.
Langfristig bleibt das Ziel klar: In der Regionalliga Nordost um den Meistertitel und die Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga mitzuspielen. Dafür muss jedoch schnell wieder Konstanz in Leistung und Ergebnis einkehren – und die Chancenverwertung dringend verbessert werden.

