Souveräner Erfolg für den Chemnitzer FC

Der Chemnitzer FC hat den prestigeträchtigen Ost-Klassiker gegen den BFC Dynamo mit 2:1 (2:0) für sich entschieden. Vor 4.747 Zuschauern an der Gellertstraße reichten den Himmelblauen zwei eiskalte Abschlüsse in der ersten Hälfte, um die Berliner in die Schranken zu weisen. Die Gäste wachten erst in der Schlussphase auf, doch ihr später Anschlusstreffer durch ein Eigentor von Ole Schiebold (90.+1) kam zu spät.

Chemnitz legt den Grundstein in der ersten Halbzeit

Von Beginn an begegneten sich beide Mannschaften mit großem Respekt, sodass sich die Anfangsphase weitestgehend ereignisarm gestaltete. Die erste brenzlige Szene hatten die Chemnitzer in der vierten Minute, als Jong-min Seo mit Tempo in den Strafraum eindrang, sein Abschluss jedoch von BFC-Keeper Leon Bätge stark pariert wurde.

Den Führungstreffer verdankte der CFC dann einem folgenschweren Missverständnis in der Berliner Defensive. Ein weiter Abschlag von Torhüter Daniel Adamczyk wurde zur Bogenlampe vor dem BFC-Strafraum, wo sich Amiro Amadou und Keeper Bätge nicht einig waren, wer den Ball klären soll. Seo nutzte die Unordnung, stibitzte den Ball und schob ihn ins leere Tor zur 1:0-Führung (12.).

Die Berliner reagierten nur zögerlich auf den Rückstand, während Chemnitz weiter kaltschnäuzig agierte. In der 36. Minute folgte der zweite Streich: Wieder war Adamczyk mit einem Abschlag der Ausgangspunkt. Seo leitete das Spielgerät technisch stark direkt weiter über die Berliner Abwehrreihe. Fynn Seidel sprintete in die Schnittstelle, blieb eiskalt vor dem Tor und verwandelte souverän zum 2:0. Ein Wirkungstreffer für den BFC, der in der ersten Hälfte kaum Offensivpräsenz zeigte.

BFC wacht zu spät auf – Schiebolds Eigentor sorgt für Spannung

Nach der Pause bemühten sich die Berliner um eine bessere Spielanlage, blieben aber lange harmlos. Erst in der 70. Minute kam so etwas wie Hoffnung auf, als Rufat Dadashov nach einem Standard den Ball ins Netz beforderte. Doch der Jubel wurde jäh gestoppt: Der Schiedsrichter entschied nach Rücksprache mit seinem Assistenten auf Handspiel des Stürmers.

Dieser nicht gegebene Treffer diente jedoch als Weckruf für die Gäste, die nun Druck machten. In der 74. und 83. Minute musste Adamczyk sein Können unter Beweis stellen und verhinderte den späten Anschlusstreffer. Chemnitz, defensiv bis dahin stabil, geriet zunehmend ins Schwimmen.

In der Nachspielzeit wurde es dann doch nochmal spannend. Nach einem Kopfball von Dadashov, der an die Latte klatschte, wollte Schiebold in höchster Not klären, grätschte den Ball aber unglücklich ins eigene Netz (90.+1). Doch mehr als das 2:1 sprang für die Berliner nicht heraus. Chemnitz brachte die knappe Führung über die Zeit und sicherte sich verdient die drei Punkte.

Fazit: Chemnitz zieht am BFC vorbei

Mit dem Erfolg schiebt sich der Chemnitzer FC in der Tabelle an den Berlinern vorbei und setzt seinen Aufwärtstrend unter Trainer Benjamin Duda fort. Der Coach, der erst im Laufe der Saison das Team übernommen hatte, konnte sich erneut auf eine starke Defensivleistung verlassen. Trotz der späten Spannung war es ein verdienter Sieg gegen einen BFC Dynamo, der zu lange zu wenig investierte.

Tore:
1:0 Seo (12.)
2:0 Seidel (36.)
2:1 Schiebold (ET, 90.+1)

Aufstellungen:
Chemnitzer FC: Adamczyk – Reutter, Zickert, Müller (68. Eppendorfer), Lihsek – Baumgart, Mergel (76. Eshele), Rücker – Seidel (88. Schiebold), Bozic, Seo (88. Mensah)
BFC Dynamo: Bätge – Liebelt, Amadou, Haider (46. Baca), Grözinger – Reher (72. Stockinger), Knezevic, Hüther (46. El Abed) – Lankford (60. Wüstenhagen), Dadashov, Breitfeld (82. Wießmeier)

Zuschauer: 4.747
Gelbe Karten: Adamczyk – Reher, Knezevic, Liebelt