BSG Chemie Leipzig in der Krise – Trainer Bergner fordert Umdenken

BSG Chemie Leipzig in der Krise – Trainer Bergner fordert Umdenken

Seit 69 Tagen lenkt die „Quadriga 2.0“ die sportlichen Geschicke bei der BSG Chemie Leipzig. Strukturen wurden verändert, harte Entscheidungen getroffen – doch der Erfolg bleibt aus. Stattdessen steuern die Leutzscher auf unruhige Zeiten zu.

Kaderprobleme und fehlende Qualität

Trainer David Bergner kritisiert die Kaderzusammenstellung offen: „Die Abgänge im Sommer konnten nicht ersetzt werden. Transfers wurden nicht nach sportlicher Qualität, sondern nach Machbarkeit entschieden. Diese Fehler rächen sich nun – und eine Winterpause reicht nicht, um sie auszubügeln.“

Schwache Infrastruktur als Handicap

Auch die Rahmenbedingungen stellen ein Problem dar. „Unser Platz ist der schlechteste der Liga, seit Monaten wird nichts investiert. Dazu trainieren wir deutlich weniger als unsere Konkurrenz, weil Vormittagseinheiten kaum möglich sind. Viele Spieler sagen uns deshalb ab – das ist ein klarer Wettbewerbsnachteil“, so Bergner.

Selbst im Trainerteam fehlt es an Kontinuität: Der Torwarttrainer ist nur zweimal pro Woche da, der Athletiktrainer einmal. „Andere Clubs haben hauptamtliche Trainer, Videoanalysten und bessere Regenerationsbedingungen. Uns fehlt all das.“

Fehlende Vision: „Wir haben uns im Erfolg gesonnt“

Bergner sieht strukturelle Versäumnisse: „Wir haben uns darauf ausgeruht, ein unangenehmer Gegner zu sein. Doch das reicht nicht. Es fehlen langfristige Ziele, eine klare Strategie und eine nachhaltige Entwicklung.“

Abstiegskampf statt Aufstiegsträume

Die sportliche Lage ist prekär: „Wir stecken im Abstiegskampf, das muss jedem klar sein“, warnt Bergner. Die nächsten Heimspiele gegen Zehlendorf, Meuselwitz und Chemnitz könnten entscheidend werden. „Wir dürfen nicht passiv bleiben, sondern müssen selbst die Wende herbeiführen.“

Großer Umbruch im Sommer unausweichlich

Von der aktuellen Mannschaft haben nur drei Spieler Verträge für die kommende Saison. „Der Umbruch wird riesig – und wir hätten längst mit den Planungen beginnen müssen“, so Bergner.

Sein Fazit: „Wenn wir nicht handeln, droht uns eine Katastrophe. Erst wirkt alles ruhig, doch dann kommt die Welle, die alles mit sich reißt.“