BFC Dynamo lehnt Luxus-Stadionumbau ab – Günstigere Lösung gefordert

Der BFC Dynamo wehrt sich gegen die teuren Umbaupläne des Berliner Senats für sein Stadion im Sportforum Hohenschönhausen. Während der Senat ein komplett neues Stadion für bis zu 94 Millionen Euro plant, fordert der Regionalligist eine deutlich kostengünstigere Lösung.

Millionen-Projekt für ein neues Stadion – aber BFC sieht keinen Bedarf

Das Sportforum Hohenschönhausen ist eine große Sportanlage mit zahlreichen Hallen für verschiedene Sportarten. Am Rande dieses Areals liegt das Stadion des BFC Dynamo, das den Anforderungen für einen möglichen Aufstieg in die 3. Liga nicht genügt. Laut DFB-Regularien braucht es eine Rasenheizung, eine moderne Flutlichtanlage sowie eine teilweise überdachte Tribüne.

Der Senat hat daher einen Masterplan entwickelt, der einen kompletten Abriss des Stadions und einen Neubau an anderer Stelle vorsieht. Die Kosten sollen sich auf bis zu 94 Millionen Euro belaufen – eine Summe, die BFC-Präsident Norbert Uhlig für völlig überzogen hält.

BFC fordert pragmatische Lösung für 10 Millionen Euro

Uhlig hält einen solch teuren Neubau für unnötig. In einem Interview mit der B.Z. erklärte er: „Da wurden Gebäude einbezogen, die wir gar nicht brauchen.“ Der Verein verfügt bereits über ein voll funktionsfähiges Funktionsgebäude mit Umkleiden und Räumen für Doping-Kontrollen.

Stattdessen rechnet er vor, dass eine Modernisierung des bestehenden Stadions wesentlich günstiger wäre:

  • Flutlicht: ca. 1 Million Euro
  • Rasenheizung: ca. 1,2 Millionen Euro
  • Überbauung der Gegentribüne: ca. 3,5 Millionen Euro

Insgesamt geht der BFC von Kosten in Höhe von rund 10 Millionen Euro aus – eine Investition, die der Verein für ausreichend hält.

Politische Unterstützung für den BFC – Senat bleibt skeptisch

Unterstützung erhält der Verein von CDU-Politiker Martin Pätzold, der sich für eine schnellere und günstigere Lösung ausspricht. Er kritisiert die frühere rot-rot-grüne Koalition dafür, dem BFC nicht die nötige Wertschätzung entgegengebracht zu haben.

Doch die Verwaltung von Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) hält die BFC-Pläne für unrealistisch: „Zehn Millionen Euro werden nicht reichen“, so ein Sprecher. Der Senat schlägt vor, dass der BFC während der Bauarbeiten ins Mommsenstadion oder später ins neue Jahn-Stadion ausweicht.

Diese Idee kommt beim BFC jedoch nicht gut an. Der Verein betont seine tiefe Verwurzelung in Alt-Hohenschönhausen und lehnt eine Verlagerung in andere Stadtteile ab.

Die Debatte um die Zukunft des BFC-Stadions geht also weiter. Klar ist: Der Verein will eine schnelle und pragmatische Lösung – doch der Senat plant in ganz anderen Dimensionen.

(Quelle: B.Z.)