Wiedersehen mit Brisanz: Jonas Nietfeld kehrt mit Altglienicke zum HFC zurück

Für Jonas Nietfeld steht am kommenden Samstag ein Spiel mit besonderer Bedeutung bevor. Der Angreifer der VSG Altglienicke trifft in der Regionalliga Nordost auf seinen ehemaligen Verein, den Halleschen FC. Nach sechs Jahren in Halle, davon vier als Kapitän, wird das Wiedersehen für den 31-Jährigen zu einer emotionalen Angelegenheit – sportlich wie persönlich.

Nach seinem Abschied im Sommer zog es Nietfeld in die Hauptstadt. In Berlin-Treptow-Köpenick hat der gebürtige Norddeutsche inzwischen eine neue sportliche Heimat gefunden. Während das Leben in der Metropole für ihn früher keine Option war, fühlt er sich inzwischen überraschend wohl. „Hier ist alles in der Nähe, aber man hat trotzdem seine Ruhe“, sagte er kürzlich. Auch sportlich scheint der Neustart gelungen: Mit neun Treffern in den ersten neun Spielen erwischte Nietfeld einen Traumstart bei Altglienicke und führt derzeit die Torjägerliste der Liga an.

Umso größer war die Verwunderung vieler Fans, als der Hallesche FC im Sommer auf eine Vertragsverlängerung verzichtete. Der neue Trainer Robert Schröder sah Nietfeld nicht mehr als klassischen Stürmer, sondern eher im Mittelfeld – eine Rolle, die im Kader bereits doppelt besetzt war. Hinzu kamen finanzielle Überlegungen, die schließlich gegen eine Weiterbeschäftigung sprachen. Für Nietfeld war die Entscheidung ein harter Schlag, zumal es nach der Freistellung von Ex-Trainer Mark Zimmermann keine weiteren Gespräche mehr gab, obwohl zuvor bereits ein neuer Vertrag ausgehandelt worden war.

In Halle löste der Abschied durchaus Emotionen aus. Nietfeld war über Jahre hinweg eines der Gesichter des Vereins, auf und neben dem Platz. Auch bei den Fans blieb Enttäuschung zurück, zumal der Ex-Kapitän in Berlin weiterhin regelmäßig traf, während seine Nachfolger beim HFC bislang nur vereinzelt erfolgreich waren. Dennoch betont der Offensivmann, dass er keinen Groll hege. „Ich beobachte den Verein weiterhin, viele gute Kontakte bestehen noch. Aber ich habe auch nicht vergessen, wie das damals auseinandergegangen ist“, erklärte er im Vorfeld des Spiels.

Am Samstag nun kommt es zum Wiedersehen – und das unter sportlich reizvollen Voraussetzungen. Halle und Altglienicke stehen punktgleich in der oberen Tabellenhälfte, beide Mannschaften wollen den Anschluss an die Spitzengruppe halten. Dass dabei ausgerechnet Nietfeld im Mittelpunkt stehen wird, liegt auf der Hand. Sollte er gegen seinen Ex-Klub treffen, wäre die Symbolik groß. „Ich würde mich über ein Tor natürlich freuen, aber nicht in Richtung der HFC-Fans jubeln“, stellte der Stürmer klar.

So oder so dürfte die Partie in Fürstenwalde, wo Altglienicke seine Heimspiele austrägt, für Nietfeld ein besonderes Kapitel seiner Karriere darstellen – zwischen sportlicher Professionalität und einem Stück persönlicher Geschichte, das noch nicht ganz abgeschlossen scheint.