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„Der Fußball-Osten steht auf“: 17 Regionalligisten fordern Aufstiegsreform

Regionalliga-Klubs fordern Reform: Direkter Aufstieg für Meister

Unter dem Motto „Aufstiegsreform 2025“ setzen sich 17 Vereine aus der Regionalliga Nordost für ein direktes Aufstiegsrecht der Meister ein. Ihre Forderungen wollen sie am Mittwoch in einer Podiumsdiskussion präsentieren. Ein Club schert jedoch aus der Einigkeit aus: Viktoria Berlin schließt sich der Initiative nicht an.

Die Unzufriedenheit über die aktuelle Aufstiegsregelung zur 3. Liga ist groß. Die Regionalligisten des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) hatten sich bereits in der Vergangenheit zusammengeschlossen, um gegen Verbandsentscheidungen vorzugehen – sei es bezüglich der Spielansetzungen oder der Bestrafung für Pyrotechnik bei organisierten Choreografien.

Podiumsdiskussion als Plattform für die Forderungen

Die Diskussion am Mittwoch wird von Chemnitzer FC ausgerichtet. Teilnehmer sind unter anderem Ralph Grillitsch, Präsident des FC Carl Zeiss Jena, Franz Gerber, Geschäftsführer von Rot-Weiß Erfurt, Hallesches FC-Sportdirektor Daniel Meyer sowie André Beuchold, Geschäftsführer des FSV Zwickau.

„Wir kämpfen für den direkten Aufstieg der Meister. Dieses Problem betrifft nicht nur den Nordosten, sondern auch die Regionalligen Nord und Bayern. Es darf nicht sein, dass sich Klubs aus dem Westen und Südwesten auf ein festes Aufstiegsrecht verlassen können, während sich die restlichen drei Ligen abwechselnd um nur zwei Plätze duellieren müssen“, moniert Beuchold.

Der Modus sieht vor, dass die Meister der Regionalligen Nordost, Nord und Bayern jährlich rotieren. Während in der vergangenen Saison Energie Cottbus aus dem Nordosten direkt aufstieg und Bayern sowie Nord in die Relegation mussten, ist es in diesem Jahr umgekehrt: Der Bayern-Meister steigt direkt auf, während Nord und Nordost den letzten Aufstiegsplatz unter sich ausspielen.

Kritik am Wettbewerbsnachteil

Für Beuchold bedeutet das System eine gravierende Benachteiligung des Relegationsteilnehmers: „Dieser Klub kann seine Kaderplanung erst viel später angehen als die fixen Aufsteiger. Das verzerrt den Wettbewerb.“ Auch Tommy Haeder vom Chemnitzer FC sieht dringenden Handlungsbedarf: „Es geht um die Wahrung der sportlichen Integrität. Wir fordern Gleichberechtigung für alle Regionalligisten. Unsere Initiative ‚Aufstiegsreform 2025‘ steht für ein klares Ziel: Meister müssen direkt aufsteigen können – auch im Nordosten.“

Die Regionalligisten setzen sich dafür ein, dass der NOFV sich auf dem kommenden DFB-Bundestag im Herbst für eine Änderung der Regelungen einsetzt. „Wir dürfen nicht hinnehmen, dass sich eine Zwei-Klassen-Gesellschaft etabliert. Die Regionalliga Nordost ist das Zentrum ostdeutscher Fußballtradition, mit vielen früheren DDR-Meistern und FDGB-Pokalsiegern. Die hohen Zuschauerzahlen und TV-Quoten zeigen das große Interesse an diesen Vereinen – selbst in der vierten Liga. Trotzdem bleibt der Nordost-Meister strukturell benachteiligt“, kritisiert Haeder.

Lösungsansätze im Austausch mit dem DFB

Am Mittwoch werden die Vereine ihre ersten Reformvorschläge vorstellen. Haeder betont jedoch, dass diese nicht als endgültige Lösungen verstanden werden sollten: „Es geht darum, in einen Dialog zu treten und nachhaltige Konzepte zu erarbeiten. Ziel ist eine mehrheitsfähige Reform auf dem DFB-Bundestag im September. Der Fußball-Osten verdient endlich sportliche Fairness!“