Chemie Leipzig vor Flutlichtkracher gegen BFC Dynamo

Am Freitagabend (19 Uhr) empfängt die BSG Chemie Leipzig den BFC Dynamo im Alfred-Kunze-Sportpark zum 9. Spieltag der Regionalliga Nordost. Bereits über 4.000 Tickets sind verkauft – darunter bis zu 300 Gästefans aus Berlin. Die Partie gilt als einer der Traditionsduelle im ostdeutschen Fußball.

Unklarheit um Walon Ali

Im Vorfeld sorgt ein sportgerichtliches Verfahren für Unruhe: Aufgrund einer Verwechslung wurde Chemies Spieler Walon Ali fälschlicherweise gesperrt. Der Verein hat Protest eingelegt. Ob der Mittelfeldmann gegen den BFC auflaufen darf, ist noch offen. „Wir hoffen natürlich, dass Walon spielen kann“, erklärte die Vereinsführung und forderte vom Verband mehr Schutz der Spieler vor Übergriffen auf dem Spielfeld.

Alipurs Marschroute: Mehr Mut nach vorn

Trainer Adrian Alipour lobte die kämpferische Defensivarbeit der vergangenen Spiele, forderte aber zugleich mehr Konsequenz in der Offensive: „Wir müssen uns trauen, in die Tiefe zu gehen, mehr Abschlüsse suchen und auch mal Risiko eingehen. Nur so können wir Spiele gewinnen.“ Seine Erwartung an die Offensivreihe sei klar: Tore müssen her.

Auch die Defensivorganisation soll erneut Grundlage sein. Besonders gegen die Spitzenteams Halle und Erfurt habe Chemie zuletzt gezeigt, dass man stabil stehen und dem Gegner das Spiel erschweren kann.

Verletzungssorgen bleiben

Definitiv ausfallen werden Maximilian Längner (Syndesmosebandriss) und Lukas Griech (Rippenbruch). Bei Igor Jirka entscheidet ein MRT kurzfristig über einen möglichen Einsatz.

Rückhalt im Tor

Torhüter Florian Hainburg, seit einigen Wochen die Nummer eins, genießt das Vertrauen des neuen Torwarttrainerteams um Steve Richter und Henry Black. „Ich fühle mich unglaublich wohl hier. Jetzt wollen wir endlich den Bock umstoßen und den ersten Sieg einfahren“, so Hainburg.

Auch Trainer Alipour hob die Rolle des Keepers hervor: „Ein Torwart muss 90 Minuten lang coachen und antizipieren. Florian ist lauter und intensiver geworden – genau das erwarten wir.“

Fans als Faktor

Gegen Erfurt erlebte Chemie, wie das Stadion das Team nach starken Aktionen antrieb. „Da fühlst du dich plötzlich zehn Kilo leichter“, beschrieb Hainburg die Atmosphäre. Für Alipour ist klar: „Wenn wir kämpfen und leidenschaftlich auftreten, explodiert der Sportpark.“